Betreffend der Begriffserklärung, gibt es keine einheitliche Deutung. Tatsache ist, dass Stress eine körperliche Reaktion auf äussere wie auch auf innere Reize auslöst. Diese sollen den menschlichen Organismus kurzzeitig leistungsfähiger machen. Es werden Stresshormone ausgeschüttet, das Sympathische Nervensystem aktiviert und der Mensch wird auf eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion vorbereitet.
Die situative Bewertung des Einzelnen, ist entscheidend für die Wahrnehmung und den Umgang betreffend Stress. Resilienz und persönliche Ressourcen sind diesbezüglich beides wichtige Faktoren.
Man unterscheidet zwei verschiedene Arten
Es ist der sogenannte positive Stress, welcher beispielsweise bei freudigen Ereignissen auftreten kann. Die Geburt eines Kindes, wie auch eine Achterbahnfahrt, stellen positiv aufregende und stimulierende Situationen dar. Es kommt zu einem kurzzeitigen Stress.
Sobald das Ereignis vorüber ist, legt sich dieser nach einiger Zeit. Über die Selbstregulation gelangen wir von der Anspannungsphase zurück in die Entspannungsphase und somit in Homöostase, in unser Gleichgewicht.
Dies ist der negative Stress, welcher entsteht, wenn wir uns in Situationen unwohl oder überfordert fühlen. Stark belastende Lebenslagen wie der Tod eines nahestehenden Menschen, eine schwere Erkrankung, permanenter Zeitdruck oder der Verlust der Arbeitsstelle sind Beispiele für auslösende Faktoren.
Erst wenn sich Stress häuft und wir in der Anspannungsphase bleiben, weil es keine Möglichkeit für einen Ausgleich gibt, kann es dem Wohlbefinden schaden. Es kommt zu einer Langzeitbelastung. Diese kann für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen verantwortlich sein:
Ein geschwächtes Immunsystem - Andauernde Müdigkeit - Konzentrationsschwäche - Innere Unruhe - Nackenverspannungen - Migräne - Übergewicht - Herz- Kreislauf- Beschwerden und Vieles mehr.
Egal ob guter oder schlechter Stress, es laufen immer die gleichen Reaktionsmuster im menschlichen Körper ab. Hierfür verantwortlich ist das autonome Nervensystem, auch vegetatives (unwillkürliches) Nervensystem genannt. Es ist in einen sympathischen und parasympathischen Zweig unterteilt. Sie wirken als ergänzende Gegenspieler und halten den Körper andauernd in Homöostase. Letzteres bezeichnet einen Zustand des Gleichgewichts, in dem wir uns entspannt und sicher fühlen.
Der Sympathikus reagiert auf Signale, welche auf Gefahr hindeuten und bereitet uns auf Flucht oder Kampf vor oder lässt uns erstarren. Dabei werden wir in die Lage versetzt, augenblickliche Höchstleistung zu vollbringen. Der Blutdruck und die Herztätigkeit steigen, die Pupillen erweitern sich, wie auch die Herzkranzgefässe und die Bronchien. Die Darmtätigkeit und die Blasenentleerung werden gehemmt.
Der Parasympathikus übernimmt die gegenteiligen Funktionen des sympathischen Nervensystems. Er spart Energie und entspannt den Körper. Zu seinen Aufgaben gehören die Stoffwechselsteigerung, die Beteiligung am Aufbau körperlicher Reserven und die Regeneration. Gleichfalls dient er der Erholung der Organe.